Überlegungen zur Gartenstadt Roland Rainers:
Wir haben uns entschlossen ein Implantat zu schaffen, das sich sowohl in das Stadtgefüge als auch in einer Randzone einfügt.Durch die Anordnung der Baukörper wurden differenzierte Freiräume weg vom masstabslosen öffentlichen Grünräumen geschaffen. Bedacht wurde: Privatheit und Erholung in den Gärten. Halböffentliche Erschließung. Porosität der Struktur. Gesunde Druchmischung. Vertikales Wohnen, Dachterassen mit Attika und Pawlatschengängen.
Eine 100 Jahre funktionierende Quartierstruktur zu planen sehen wir im Besonderen betreffend der sozialen Wandels innerhalb dieser Zeitspanne als eine Herausforderung. Nachdem sich in den letzen Jahren durch soziale, politische und wirtschaftliche Veränderungen die Formen des Zusammenlebens geändert haben, wird die Patchworkfamilie zum Kern des Projektes. Baukörper mit modularem Charakter, flächenmäßig sehr minimiert, entsprechen der kleinsten sozialen Einheit. Diese Einheit kann sich durch mögliche Koppelungen den Bedürfnissen der BewohnerInnen sehr einfach anpassen. Es ist für uns die Antwort auf neue Familienstrukturen. Statt bzw. neben dem eindeutigen Familienverband gibt es noch andere mögliche soziale Bindungen – z.B. Freundschaften, gleichgeschlechtliche Lebenspartner, Großeltern-Enkel-Beziehung, Bezug zu Kindern aus früheren Ehen, usw. Die Wohnungen gehen in ihrer Erweiterbarkeit durch Verbindungselemente (Konnektoren/Stiegen), aber auch im möglichen Rückbau dieser, auf die sich verändernden sozialen Kontexte ein. Es können sich mehrere Parteien koppeln im Sinne von Patchwork-Strukturen, es kann sich aber auch eine Partei erweitern, im Sinne einer Großfamilie.
Die Dimensionierung der Baukörper ergibt sich aus regelmäßigen Segmenten/Scheiben. Anhand dieser sich wiederholenden Wand- und Fassadenelementen wird eine Reduzierung der Baukosten angestrebt. Die Konstruktionshöhe der Decke – teilweise Dachgärten – mit 75 cm lässt auch Überlagerungen und Auskargungen zu.
Grundlegende Entscheidung keine Stadt in der Stadt zu bauen, sondern die Stadt umzubauen. Daraus erfolgt unser Ansatz die Gartenstadtidee als Struktur in angemessener Größe als Implantat auszuformen. Das Quartier soll sich in durchmischter Wohngegend ansiedeln. Die Struktur ist in der Breite am städtebaulichen Raster angepasst.